Mona Breede - Design Strategist

Design Strategist, 2013
SAP, Apphouse Heidelberg
120 x 90 cm

<   >   1/16

Workflow

Die Fotografien, welche Mona Breede aktuell im Rahmen des Ausstellungsprogramms der SAP AG in Walldorf zeigt, sind in den Räumen des Unternehmens entstanden. Sie sind Teil eines größeren Vorhabens, das die Künstlerin seit 2010 neben ihren Stadtchoreographien kontinuierlich verfolgt. Sie besucht Firmen verschiedener Branchen in Deutschland und fotografiert deren Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen. Wie bei ihren Choreographien handelt es sich bei den Mitarbeiterportraits nicht um dokumentierende Fotografien, sondern um inszenierte Wirklichkeitsbefragungen. Bei beiden Werk­gruppen arbeitet die Fotografin mit einer bewussten Wahl des Umraumes, einer akzentuierten Lichtführung und dem Arrangement der Personen. In ihrer enzyklopädischen Herangehensweise erinnert Mona Breedes Vorgehen dabei an August Sanders Bildatlas „Menschen des 20. Jahrhunderts.“ Auch die fotografische Auffassung des Umraums ist bei Mona Breede ähnlich wie bei dem großen Portraitisten Sander. Sie sucht bewusst ästhetische, fotogene Hintergründe: so finden sich in mehreren Bildern dekorative Stoffvorhänge, welche die Situation als bühnenhaftes Arrangement für den Betrachter deutlich machen. Dadurch entsteht auch bei dieser Werkserie ein narratives Moment.

Wie in ihrem ganzen Werk lässt uns die Fotografin an ihrer Sicht auf die Welt teilhaben, ohne die Deutungshoheit zu übernehmen. Die Titel der Bilder gewähren dem Betrachter darüber hinaus einen Rückschluss auf das Tätigkeitsfeld des jeweils Abgebildeten.

Die für die IT-Branche typischen Merkmale wie Dynamik, Internationalität und Kreativität spiegeln sich in den Bildern wider. Mona Breede gibt uns mit ihren Fotografien Einblick hinter die Kulissen: Sie zeigt uns aufwändig gestaltete Arbeitsumgebungen, die das Hightech-Unternehmen SAP einrichtet, um seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren.

Die teils großformatigen Bilder sind sorgfältig komponiert und von einer nuancierten Farbigkeit. Dabei tritt die Künstlerin den Personen aufmerksam, vorurteilsfrei und achtsam gegenüber.

Pressetext SAP – Walldorf, 2014