Menschen und Räume

Aus der Serie Menschen und Räume Parc de la Villette I - II / Paris, 1999, je 95 x 120 cm

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Mona Breede vereint die Wiedergabe von öffent­lichem Raum – vom Architekturbild bis zur Landschaft – mit der Darstellung von Menschen. In der Verschränkung beider Ebenen ist den Personen die geheime Regie zugewiesen. Sie definieren den Raum, geben ihm Intensität, bilden aber zugleich eine eigene, fast abstrakte Konfiguration. Der Ausgangspunkt sind bestimmte Örtlichkeiten, eine reale Situation, die keine Inszenierung verrät. Die Wahl der Orte allein und der Moment bestimmen das Bild, sind aber nicht der eigentliche Bildgegenstand. Nie stellt sich bei aller Präsenz der Eindruck dokumentarischer Nüchternheit oder des Beiläufigen ein. Die Bewegung ist aufgehoben im Bild, Ort und Situation sind verdichtet und zugleich transzendiert, werden erfahrbar als neue Realität.

In ihren früheren Arbeiten war Mona Breede auch auf der Suche nach Orten, deren architektonische Gestaltung einen hohen Grad an Künstlichkeit hatte und denen bereits ein Aspekt der Verfremdung innewohnte. So suchte sie künstlich geschaffene urbane Landschaften oder auch Land Art Projekte auf und benutzte sie als Räume für ihre Stadtchoreographien. Als Beispiele wären hier zu nennen: die Axe Majeur des Gestalters Dani Karavan, den Parc de la Villette des Architekten Bernard Tschumi oder La Defénse mit dem Bau von Johan Otto von Spreckelsen. Für den Betrachter ergibt sich durch die Wahl dieser prominenten zeitgenössischen Architekturen die Möglichkeit der räumlichen Zuordnung und Verortung der Fotografien.